Bilder-Chronik

Bilder sagen mehr als tausend Worte – mit weit mehr als 200 interessanten, spannenden und bewegenden Bildern und abertausenden von Worten erzählen wir Geschichten aus 80 Jahren DRK in Schleswig-Holstein, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Vorstellung der Chronik

Am 14. November 2025 stellte Anette Langner (Vorstandssprecherin des DRK-Landesverbandes von 2017-2025) die Bilder-Chronik auf der DRK-Landesversammlung in Neumünster vor. Kurz darauf wurden Exemplare an die 14 DRK-Kreisverbände und 372 DRK-Ortsvereine verschickt.

Das steckt drin

Manch eine*r mag sich wundern: “80 Jahre? Das Rote Kreuz ist doch schon mehr als doppelt so alt.” – völlig richtig! Diese Chronik beschränkt sich auf die Nachkriegszeit und beginnt mit der Neugründung des DRK-Landesverbandes im Jahre 1945.

Eine Übersicht

Von der Neugründung in der Nachkriegszeit und der Gründung des DRK-Suchdienstes, von den zahlreichen Einrichtungen und dem Blutspendedienst über das Engagement der Gemeinschaften und schweren Naturkatastrophen bis heute – alle Geschichten haben eines gemeinsam: das von Menschlichkeit und Haltung geprägte Engagement unserer Helferinnen und Helfer in der Not zu helfen.

Die 1940er Jahre

Schwarz-weiß-Porträt eines älteren Herrn im Anzug.© Haendler-Krah, Kiel
Professor Dr. Franz Klose

Der Beginn – 1945

Am 21. November 1945 untersagt die britische Besatzung den Zusammenschluss der Rotkreuzvereine. Für Franz Klose gehört dieser Abend zu den trübsten seines Lebens, zumal sein Einspruch brüsk zurückgewiesen wird. Dennoch setzt er seine DRK-Arbeit fort, da die Not der Flüchtlinge und der Mangel an Hilfsorganisationen dies erfordern. Trotz Widerstands beruft er am 5. Dezember 1945 die DRK-Kreisverbände zur Gründung eines Landesverbandes Schleswig-Holstein ein. Die Besatzungsbehörde stimmt schließlich zu. Bis 1947 führt Theodor Steltzer den Vorsitz, während Klose Vizepräsident ist. Am 9. September 1947 erfolgt in Rendsburg die formelle Neugründung; Max Emcke wird Präsident, Klose sein Stellvertreter.

Suchdienst

Etwa 10,5 Millionen Soldaten befinden sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft, zwei Millionen Wehrmachtsangehörige gelten als vermisst und 900.000 Zivilisten als verschleppt. Insgesamt 300.000 Kinder sind von ihren Eltern getrennt. Unter der Leitung des Leutnants und Mathematikers Dr. Kurt Wagner nimmt der Suchdienst am 6. Mai 1945 in der alten Luftschutzschule in Flensburg am Nordergraben seine Arbeit auf.

Allein in Schleswig-Holstein nehmen die 560 haupt- und 1850 ehrenamtlichen Beschäftigten des DRK-Suchdienstes insgesamt 500.000 Suchanträge allein im Jahr der Kapitulation auf. In diesem Jahr werden Zehntausende verwundeter deutscher Soldaten in mehr als 500 Orts- und Hilfslazaretten und Krankenhäusern medizinisch versorgt. 

Geflüchtete und Vertriebene aus den Ostgebieten

Mehr als 1,3 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene kommen bis zum Jahr 1947 aus den Ostgebieten über Straßen, Meer und Schiene auf der Suche nach Schutz und einer Heimat nach Schleswig-Holstein. So entstehen allein in Schleswig-Holstein bis 1950 insgesamt 728 Aufnahmeeinrichtungen in Baracken und als sogenannte Nissenhütten (halbrunde, tonnenförmige Wellblech-Konstruktionen) für 128.000 Geflüchtete.

Nachkriegsfürsorge, Lebensmittel- und Sachspenden

Hilfe aus dem Ausland in Form von Lebensmittel- und Sachspenden erreicht Schleswig-Holstein unmittelbar nach Kriegsende. Verschiedenste Organisationen aus den USA, Norwegen und Schweden, sowie die Regierungen von Groß Britannien, der Türkei, der USA und Groß Britannien, aber auch die nationalen Rotkreuzgesellschaften von Australien, Canada, Dänemark, Irland, Italien, Neuseeland, Niederlande Schweden, Schweiz und USA versorgen Nachkriegsdeutschland mit zum Überleben notwendigen Hilfssendungen. 

An 210 Koch- und mehr als 450 Ausgabestellen im Land sorgen 1.050 Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler Tag um Tag im ganzen Land dafür, dass 43.400 Kinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahren eine warme Mahlzeit erhalten. Dank der unermüdlichen Arbeit weiterer 270 DRK-Angehöriger können darüber hinaus zusätzlich 40.000 Menschen in 62 Volks- und Bahnhofsküchen in Schleswig-Holstein täglich gespeist werden. Diese Versorgung ermöglichen vor allem Nahrungsmittelspenden aus dem Ausland. Zur Förderung der Gesundheit von Mutter und Kind verteilt das DRK Vitaminpräparate an Schwangere. 

Bereitschaften

1949/50 gründen sich landesweit die Bereitschaften. Diese sind nach Geschlechtern getrennt. In den siebziger Jahren wird diese Teilung aufgehoben. Bis zur ihrer Genese zur eigenständigen Gemeinschaft im Jahr 2000 ist auch die Wasserwacht ein Fachdienst der Bereitschaften. Neben den ursprünglichen Aufgaben der Bereitschaften — die Hilfeleistung für Verletzte und Verwundete — ergänzen das Portfolio im Laufe der Jahre unter anderem die Breitenausbildung (z.B. Erste Hilfe), der Sanitätsdienst bei Veranstaltungen sowie die Hilfe bei Unfällen und Großschadenslagen, bei rettungsdienstlichen Einsätzen und im Katastrophenfall.

Unverzichtbare Hilfe leisten die Aktiven der Bereitschaften sowohl in Schleswig-Holstein als auch bundesweit im Betreuungsdienst — also etwa der Verpflegung — unter anderem bei der Sturmflut 1962, der Schneekatastrophe 1978/79 oder den diversen Hochwasserlagen wie 1976 an der Nordsee, 2012 an der Elbe und 2021 im Ahrtal.

Wasserwacht

Im Jahr 1947 darf Lübeck voller Stolz die erste Wasserwacht in Schleswig-Holstein präsentieren. Obwohl schnell weitere Kreise und Städte dem Beispiel Lübecks folgen, wie 1948 Mölln im Herzogtum Lauenburg, erhält das Deutsche Rote Kreuz in Berlin offiziell erst 1950 die Erlaubnis der Besatzungsmächte zum Wiederaufbau seiner Wasserwehr. 

Heute sind in Schleswig-Holstein etwa 1.000 Wasserwachtler und Wasserwachtlerinnen ehrenamtlich aktiv. Mehr von unserer Wasserwacht gibt es hier: Wasserwacht - Landesverband Schleswig-Holstein e.V.

Jugendrotkreuz

Auch in Sachen Nachwuchsförderung ist das DRK in Schleswig-Holstein seiner Zeit voraus. Wieder ist es das DRK in Lübeck, das im Jahre 1947 gewissermaßen Pionierarbeit mit der ersten JRK-Gruppe leistete. Der Dienst an der Gesundheit, am Nächsten und an der Völkerverständigung sind der Kern der JRK-Arbeit. Im Laufe der Jahre entwickelt sich eine zunehmend außerschulische Programmatik, die auch Jugendliche nach ihrer Schulzeit thematisch abholt. In den 1950er Jahren entwickelt sich außerdem eine bis weit in die 1980er hinein sehr beliebte Tradition unter den Heranwachsenden: das JRK-Ferienlager in den Sommermonaten, zunächst in Lindhöft, dann in Aschau. 

Wie seine Mitglieder wird auch das JRK im Laufe der Jahre erwachsen und wächst so als Stimme von Kindern und Jugendlichen zu einem autarken Jugendverband innerhalb des DRK mit eigenen Strukturen und einer entsprechenden Satzung heran. Seit 1971 ist das Jugendrotkreuz eine der vier Gemeinschaften des Deutschen Roten Kreuzes Schleswig-Holstein.

Die 50er Jahre

DRK-Mütterkurheim in Plön

Eine Einrichtung, allein zur Erholung der Mütter und ihrer Kinder, ruft das DRK in Schleswig-Holstein 1950 mit der Anmietung einer Liegenschaft am Behler See in der Holsteinischen Schweiz bei Plön ins Leben. 1955 weiht unter anderem der damalige Bundespräsident Theodor Heuss das neue — nach seiner verstorbenen Ehefrau benannte — DRK-Mütterkurheim in der Plöner Rautenbergstraße ein. Elly Heuss-Knapp hatte sich 1950 für die Gründung des Müttergenesungswerkes eingesetzt, das die Erholung von durch Krieg und Wiederaufbau ausgezehrten Müttern programmatisch in speziell dafür konzipierten Einrichtungen in den Fokus rückt.

Mütterwohnstätte am Blocksberg in Kiel

Die 1953 eröffnete Mütterwohnstätte für Kriegerwitwen am Blocksberg in Kiel ist die erste ihrer Art in der Bundesrepublik. Sie ist die Antwort auf die zahlreichen Männer, die nach dem Krieg nicht zu ihren Familien zurückkehren konnten und bietet alleinstehenden berufstätigen Müttern und ihren Kindern nicht nur ein Dach über dem Kopf. Die Wohngemeinschaft ist ein Ort des Schutzes und des Verständnisses, da die Mütter und Kinder hier auf Gleichgesinnte mit ähnlichen Schicksalen treffen. In dem neuen Gebäudekomplex an der Brunswiker Straße entsteht neben dem angeschlossenen Kindergarten auch die Dienststelle des DRK-Landesverbandes. 

Im Laufe der Jahre teilt sich der Wohnraum auf in 14 Mütterwohnungen, 32 Schwesternwohnungen sowie 80 Kindergartenplätze. Die DRK-Kita Blocksberg existiert bis heute und bietet Kindern zwischen einem und sechs Jahren eine Ganztagsbetreuung im Herzen Kiels. 

Nordsee-Kuranstalt Goldene Schlüssel

Zwei goldene Schlüssel prangen auf dem Wappen von Ankt-Peter Ording. So trägt auch die 1913 hier eröffnete Nordsee-Kurantalt den passenden Namen “Goldene Schlüssel”. Diese übernimmt 1956 das DRK-Landesverband. In den 1950er bis 1970er Jahren wird das Haus mehrfach baulich erweitert und therapiebegleitenden Installationen ausgestattet: ein eigens gebohrter Brunnen liefert ab 1958 beispielsweise Meerwassersole für Bäderanwendungen. Auch Wannenbäder, Bewegungsbad, Inhalatorium, Bestahlungs-, Massage-, Sport- und Gymnastikräume sowie eine Saunaanlage in den Dünen gehört zu den Therapieangeboten.

DRK-Müttergenesungsheim in Dahme

Müttergenesung inklusive Hotelkomfort — das ermöglicht ab 1957 das „DRK-Müttergenesungsheim Ostseebad Dahme“. Denn das einstige „Ostseehotel“ inmitten des Ostsee-Badeortes dient nun circa 50 erholungssuchenden Müttern zur „körperlichen und seelischen Grunderholung, die als echte und entscheidende Hilfe bei der Härte des Lebenskampfes unserer Zeit Voraussetzung ist“ (aus: Mitteilungsblatt des DRK Schleswig-Holstein, Ausg. Juni 1957).

Das Kurheim für Mütter ist auf Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen, insbesondere die Stärkung der Gesundheit und die Bewältigung von Belastungssituationen, spezialisiert. 1997 muss das DRK-Müttergenesungsheim in Dahme schließen. Auf dem Grundstück baut der DRK-Landesverband 2004 eine Seniorenwohnanlage für Betreutes Wohnen.

Wilhelm-Augusta- Krankenhaus Ratzeburg

Das Wilhelm-Augusta-Krankenhaus (Namenspaten Kaiser Wilhelm I. und Ehefrau Augusta) wird bereits 1879 durch den Vaterländischen Frauenverein des DRK in der Ratzeburger Fischerstraße errichtet. 1913 vergrößert sich Ratzeburgs bis dato einziges Krankenhaus an einem neuen Standort, dem Röpersberg, dank privater Spenden und einer Grundstücksschenkung durch die Stadt. Durch den Flüchtlingsstrom in Folge des Zweiten Weltkrieges und den rasant steigenden Behandlungsbedarf muss die Militärregierung jedoch noch ein weiteres Krankenhaus in Ratzeburg vorhalten. 1958 entschließen sich das DRK, der Kreis und die Stadt zur Zusammenlegung beider Häuser. 1960 entsteht so das neue Krankenhaus am Röpersberg, 1996 wird es in eine gGmbH umgewandelt. Nach der Fusion mit dem Städtischen Krankenhaus Mölln im Jahre 2000 nennt sich die Einrichtung fortan DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg gGmbH. 2006 wird das Haus in Ratzeburg modernisiert, in Mölln umstrukturiert — aus dem Krankenhaus wird eine neue Praxisklinik.

Blutspendedienst Nord-Ost

Insgesamt 70 freiwillige Spenderinnen und Spender kommen zur ersten öffentlichen Blutspende des DRK-Blutspendedienstes Hamburg-Schleswig-Holstein mit Sitz in Lütjensee (in einem ehemaligen DRK-Krankenhaus) am 22. Oktober 1959 nach Bargteheide. Dank des medizinischen und technischen Fortschritts entwickeln sich im Laufe der Jahrzehnte sehr schnell sowohl die Verfahren als auch die Anforderungen an die Qualität der Blutprodukte weiter. Ende der 50er Jahre etwa wird das entnommene Vollblut nach der Spende noch nicht in seine Bestandteile aufgetrennt. Sogenannte Stabilisatoren machen das Blut für zunächst drei, später dann sogar fünf Wochen haltbar.

Mit der Fusion zur DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gGmbH 2004 wurden die Bundesländer Berlin, Brandenburg, Sachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg zu einem großen Versorgungsgebiet zusammengelegt.

Die 1960er Jahre

Alma Münster-Haus Wittdün/Amrum

1961 nimmt der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein das Alma Münster-Haus in Wittdün auf Amrum in Betrieb. Bereits zuvor war dieses unter dem Namen „Villa Seerose“ ein Kindererholungsheim des Vaterländischen Frauenvereines. 1985 wird die Einrichtung ein Mutter-Kind-Heim und tritt als solches dem Müttergenesungswerk bei. In den darauffolgenden Jahren schließen sich verschiedene Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen an — darunter 1991 ein Neubau als Erweiterung des Hauses und 2001 eine zusätzliche Angliederung mit dem Kinderhaus und der Physiotherapie. Seit 1991 zählt das Haus offiziell zu den DRK‑Zentren für Gesundheit und Familie.

Sturmflut 1962

Es beginnt mit den Luftschutzsirenen um 21.40 Uhr in Cuxhaven. Sie rufen den Katastrophenalarm aus. Um 21.53 Uhr bricht der erste Deich. In der Nacht auf den 17. Februar 1962 kämpft die Nordseeküste mit einer verheerenden Sturmflut. 315 Menschen sterben, Tausende verlieren in dieser Nacht ihr Hab und Gut, Deiche brechen, und mehr als 15 Prozent des Stadtgebietes von Hamburg sind überschwemmt. Bereits nach wenigen Stunden zeigt sich, dass die betroffenen DRK-Landesverbände und ihre unermüdlichen Einsatz- und Hilfskräfte, ebenso wie das technische Equipment, dieser Katastrophe allein nicht gewachsen sein würden. So rücken kurzfristig die Hilfszugstaffeln anderer DRK-Landesverbände aus, um vor Ort zu helfen. Insgesamt 4000 Menschen werden evakuiert. Feldküchen, Stromaggregate und Wasserentkeimungsanlagen sowie 6000 Ärztinnen und Ärzte, Schwestern, Helferinnen und Helfer stellt das Deutsche Rote Kreuz insgesamt. Aus dem DRK Schleswig-Holstein sind 733 Männer und 602 Frauen im Einsatz.

Hilfszugstaffel VII und Landesschule Bellin

In den 50er und 60er Jahren entwickelt das DRK das Konzept des sogenannten Hilfszuges. Dieser umfasst Einheiten, die bei Katastrophen und Notständen verschiedene Hilfeleistungen aufbieten können. Das DRK-Präsidium in Bonn plant insgesamt zehn dieser Hilfszugstaffeln für die Bundesrepublik in verschiedenen DRK-Landesverbänden sowie eine Zentralstaffel. Auch das DRK in Schleswig-Holstein baut eine Hilfszugstaffel auf, offiziell nimmt diese 1963 als Hilfszugstaffel VII am Standort Bellin ihre Arbeit auf. In einem alten Flugzeughangar sind hier die verschiedenen Fahrzeuge und diverses Material des Hilfszuges untergebracht. Die Aufgaben für den Hilfszug und seine Staffeln sind vielseitig, dienen aber in erster Linie dem Einsatz in Katastrophen- und Krisenlagen

1962 entsteht — ebenfalls in Bellin — eine DRK-eigene Landesschule zu Ausbildungszwecken. Dank der unmittelbaren Nähe kann zu Ausbildungs- und Übungszwecken jederzeit Material aus dem Zentrallager des Hilfszuges genutzt werden. Start ist am 12. November mit dem „Lehrgang für Ausbilder — Erste Hilfe“. Weitere sind zum Beispiel der „Lehrgang für Führungskräfte des Verpflegungsdienstes“, der „Lehrgang für Pflegehelfer“ oder der „Lehrgang für Führungskräfte der Hilfszugstaffel“.

Rotkreuzball im Kieler Schloss

Der erste Wohltätigkeitsball des Deutschen Roten Kreuzes findet im November 1966 in den neuen Räumlichkeiten des Kieler Schlosses statt und damit beginnt eine Serie erinnerungswürdiger, glanzvoller Veranstaltungen mit großer Show, Tanz und Tombola, die einmal im Jahr namhafte Gäste aus der Politik, der lokalen Wirtschaft sowie hochkarätige internationale Persönlichkeiten aus Funk und Fernsehen nach Kiel lockt. Der Wohltätigkeitsgedanke ist neben all der Ausgelassenheit der Motor der Veranstaltung: Bereits im Vorfeld des Events sammelt das DRK Spenden und verfügt so beispielsweise im Jahr 1966 bereits über 50.000 DM, noch bevor das Tanzorchester des Norddeutschen Rundfunks und das Ballett des Kieler Stadttheaters den Abend eröffnen. Zur langen Liste der internationalen Spender*innen des ersten Rotkreuzballs gehören unter anderem Aristoteles Onassis (4.000 DM) und die Kieler Howaldtswerke (3.000 DM). Unternehmen von Schleswig-Holstein bis Bayern steuern außerdem Gewinne für die große Tombola des Rotkreuzballs bei. Die Spendenerlöse der Rotkreuzbälle tragen einen erheblichen Teil zur Finanzierung des DRK-Schul- und Therapiezentrums in Raisdorf im Jahre 1972 bei. Nach 24 Jahren findet der letzte Rotkreuzball im Jahr 1990 statt.

Die 70er Jahre

Der DRK-Standort Raisdorf

Am 15. November 1972 öffnet die erste Einrichtung in Raisdorf ihre Türen: die „Kurklinik für anfallskranke Kinder“, das heutige DRK-Norddeutsche Epilepsiezentrum für Kinder und Jugendliche (NEZ). Heute ist das NEZ ein modernes Zentrum für Diagnostik, innovative Therapien und digitale Angebote. Es begleitet Kinder mit schwersten Epilepsien und ihre Familien medizinisch, therapeutisch und pädagogisch.

Ein Jahr später folgt die Eröffnung des „Internats für schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche“, das heutige DRK-Schul- und Therapiezentrum Raisdorf (SuTZ) mit dem angeschlossenen Landesförderzentrum kmE (körperliche und motorische Entwicklung) Schwentinental. Mit dem DRK-Christof-Husen-Haus entsteht in den 90er Jahren ein Wohn- und Arbeitsort für Erwachsene mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen.

Hilfe für Bangladesch

Eine massive humanitäre Krise löst Anfang der 70er Jahre der Bürgerkrieg in Bangladesch aus. Hintergrund ist der militärische Konflikt zwischen Westpakistan (heute Pakistan) und dem um die eigene Unabhängigkeit kämpfenden Ostpakistan (heute Bangladesch). Im Jahre 1972, nach diesem sogenannten Befreiungskrieg, leistet das Internationale Rote Kreuz in Bangladesch humanitäre Hilfe. Dazu gehören die Versorgung von Flüchtlingen und Vertriebenen, die Verteilung von Nahrungsmitteln, medizinische Hilfe sowie Familienzusammenführungen. Mit einer Einsatzgruppe aus zwei Ärzten und vier weiteren Einsatzkräften unterstützt von Februar bis April 1972 auch der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein im Krisengebiet, vor allem aber im Flüchtlingslager Mirpur in Dhaka. Hier müssen 150.000 Menschen versorgt, gespendete Lebensmittel verteilt und insgesamt 1500 Zelte aufgestellt werden, die das Deutsche Rote Kreuz beisteuert.

Krankenhaus Middelburg

Im Jahre 1953 beginnt das DRK mit der Einrichtung eines Kurheims in Lütjensee für an Tuberkulose Erkrankte, doch auf Grund entsprechend rückläufiger Patient*innenzahlen muss die TBC-Heilstätte Middelburg ihre Tätigkeit 1973 einstellen. Die Einrichtung selbst jedoch fungiert weiter als Krankenhaus für chronische Erkrankte und verfügt außerdem über ein angeschlossenes Pflegeheim für Patient*innen mit schweren Verläufen von zum Beispiel sklerotischen Herz- und Kreislaufleiden, Parkinson, Diabetes mellitus, Multipler Sklerose oder onkologischen Erkrankungen. Mit zwei Kliniken unter einem Dach – einer Klinik für Neurologie und einer weiteren für Geriatrie – entwickelt das DRK-Krankenhaus Middelburg Ende der 90er Jahre schließlich ein therapeutisches Angebot, das seinesgleichen sucht. Im Jahre 2014 erfolgt die Ernennung zum Akademischen Lehrkrankenhaus der Universität zu Lübeck. 2017 verkauft der DRK-Landesverband das Krankenhaus Middelburg an einen privaten Klinikbetreiber.

Zivildienst

Mitte der 70er Jahre werden die ersten Zivildienststellen beim Bundesamt für den Zivildienst eingerichtet und die Aufgabe des DRK-Landesverbandes liegt in der Verwaltung der Zivildienststellen des DRK und seiner Einrichtungen. Die Hoffnung der Wohlfahrtsverbände auf strukturelle Entlastung durch Zivildienstleistende ist groß – die Realität sieht aber anders aus: Zahlen Zivildienstleistender in den entsprechenden Einrichtungen bleiben hinter den Erwartungen zurück. Denn die für „Zivis“ attraktivste Einsatzstelle ist der Rettungsdienst. Insbesondere jene Männer, die ein medizinisches Studium anvisieren, bauen sich als Zivildienstleistende im Rettungsdienst schon frühzeitig ein fachliches Grundwissen auf, von dem sie im Studium erheblich profitieren. Außerdem können sie dank der Ausbildung zum Rettungssanitäter während der vorlesungsfreien Zeit im Rettungsdienst aushelfen. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht wird der Zivildienst 2011 abgeschafft. 

Sturmflut 1976

Eine Einrichtung, allein zur Erholung der Mütter und ihrer Kinder, ruft das DRK in Schleswig-Holstein 1950 mit der Anmietung einer Liegenschaft am Behler See in der Holsteinischen Schweiz bei Plön ins Leben. 1955 weiht unter anderem der damalige Bundespräsident Theodor Heuss das neue — nach seiner verstorbenen Ehefrau benannte — DRK-Mütterkurheim in der Plöner Rautenbergstraße ein. Elly Heuss-Knapp hatte sich 1950 für die Gründung des Müttergenesungswerkes eingesetzt, das die Erholung von durch Krieg und Wiederaufbau ausgezehrten Müttern programmatisch in speziell dafür konzipierten Einrichtungen in den Fokus rückt.

Schneekatastrophe 1978/79

Eine Einrichtung, allein zur Erholung der Mütter und ihrer Kinder, ruft das DRK in Schleswig-Holstein 1950 mit der Anmietung einer Liegenschaft am Behler See in der Holsteinischen Schweiz bei Plön ins Leben. 1955 weiht unter anderem der damalige Bundespräsident Theodor Heuss das neue — nach seiner verstorbenen Ehefrau benannte — DRK-Mütterkurheim in der Plöner Rautenbergstraße ein. Elly Heuss-Knapp hatte sich 1950 für die Gründung des Müttergenesungswerkes eingesetzt, das die Erholung von durch Krieg und Wiederaufbau ausgezehrten Müttern programmatisch in speziell dafür konzipierten Einrichtungen in den Fokus rückt.

Gesundheitsförderung

Eine Einrichtung, allein zur Erholung der Mütter und ihrer Kinder, ruft das DRK in Schleswig-Holstein 1950 mit der Anmietung einer Liegenschaft am Behler See in der Holsteinischen Schweiz bei Plön ins Leben. 1955 weiht unter anderem der damalige Bundespräsident Theodor Heuss das neue — nach seiner verstorbenen Ehefrau benannte — DRK-Mütterkurheim in der Plöner Rautenbergstraße ein. Elly Heuss-Knapp hatte sich 1950 für die Gründung des Müttergenesungswerkes eingesetzt, das die Erholung von durch Krieg und Wiederaufbau ausgezehrten Müttern programmatisch in speziell dafür konzipierten Einrichtungen in den Fokus rückt.

Psychosoziale Krebsnachsorge

Eine Einrichtung, allein zur Erholung der Mütter und ihrer Kinder, ruft das DRK in Schleswig-Holstein 1950 mit der Anmietung einer Liegenschaft am Behler See in der Holsteinischen Schweiz bei Plön ins Leben. 1955 weiht unter anderem der damalige Bundespräsident Theodor Heuss das neue — nach seiner verstorbenen Ehefrau benannte — DRK-Mütterkurheim in der Plöner Rautenbergstraße ein. Elly Heuss-Knapp hatte sich 1950 für die Gründung des Müttergenesungswerkes eingesetzt, das die Erholung von durch Krieg und Wiederaufbau ausgezehrten Müttern programmatisch in speziell dafür konzipierten Einrichtungen in den Fokus rückt.

Mammographie-Bus

Eine Einrichtung, allein zur Erholung der Mütter und ihrer Kinder, ruft das DRK in Schleswig-Holstein 1950 mit der Anmietung einer Liegenschaft am Behler See in der Holsteinischen Schweiz bei Plön ins Leben. 1955 weiht unter anderem der damalige Bundespräsident Theodor Heuss das neue — nach seiner verstorbenen Ehefrau benannte — DRK-Mütterkurheim in der Plöner Rautenbergstraße ein. Elly Heuss-Knapp hatte sich 1950 für die Gründung des Müttergenesungswerkes eingesetzt, das die Erholung von durch Krieg und Wiederaufbau ausgezehrten Müttern programmatisch in speziell dafür konzipierten Einrichtungen in den Fokus rückt.

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