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DRK lässt Schleswig-Holsteinische Politiker bluten

Erstmals Blutspende im Landtag an der Kieler Förde Ein ungewohntes Bild im Kieler Landeshaus: Im Sitzungssaal, wo sich sonst Politiker hitzige Debatten liefern, liegen die Volksvertreter einvernehmlich neben einander auf den Pritschen.

Landtagspräsident Martin Kayenburg hatte am 27. September Abgeordnete, ihre Mitarbeiter und deren Kollegen aus den Ministerien zur Blutspende aufgerufen. Er ging mit gutem Beispiel voran, unterstützt von Gesundheitsministerin Dr. Gitta Trauernicht. Seinem Appell kamen zahlreiche Parlamentarier nach. Auch Ministerpräsident Peter Harry Carstensen wurde unter dem Blitzlichtgewitter der Reporter zur Ader gelassen. Gut gelaunt sprach er von einer günstigen Gelegenheit. Früher habe er oft im Bundestag oder im heimischen Nordstrand gespendet, dafür fehle ihm heute wegen des prallen Terminkalenders einfach die Zeit. Auch DRK-Vizepräsidentin Frauke Tengler ließ sich von DRK-Krankenschwester Iris Vollerdsen anzapfen. Ehrensache, schließlich hatte sie sich bei ihrem Kollegen Kayenburg für diesen Termin stark gemacht. Bei so viel ehrenamtlichem Engagement ließ es sich DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters nicht nehmen, an die Kieler Förde zu kommen, zumal es die erste Blutspende in der Geschichte des Landeshauses war. Seiters freute sich über das Versprechen von Kayenburg und Carstensen, dass es nicht bei diesem einen Blutspendetermin für die Abgeordneten und deren Mitarbeiter bleiben soll.

Gemeinsam mit Helmut Lechlein, Präsident des DRK-Landesverbandes, rührte er vor den anwesenden Medienvetretern kräftig die Werbetrommel. Zwar sei in Schleswig-Holstein die Anzahl der Spender gestiegen, aber es gebe wie überall in Deutschland immer noch eine Lücke zwischen Nachfrage und Angebot. Hintergrund ist, dass die Anzahl der benötigten Blutpräparate jährlich um zwei Prozent steigt. Die Menschen werden immer älter, chronische Krankheiten nehmen zu und es gibt bessere Operationsmethoden. Versorgungsengpässe mit dem lebensrettenden kaum lagerfähigen Saft gibt es nach wie vor in der Ferienzeit.

Nach der Blutspende kümmerten sich Edith Mertineit und Helga Mordhorst um die Politpromis. Die beiden Ehrenamtlerinnen vom Kreisverband Kiel versorgten sie mit Kaffee und Schnittchen. Sonst verpflegen sie Bürger in Schulen, Firmen oder Dörfergemeinschaftshäusern. Der Termin mit so viel Prominenz im Landeshaus war da schon etwas besonders. Trotzdem meinten die beiden einhellig: „Das sind Blutspender wie Du und ich, nur eben mit viel mehr Vorbildfunktion“.

Dieser Rolle wurden die Politiker auch vollkommen gerecht. In Interviews mit den zahlreichen Medienvertretern brachen sie eine Lanze für das Ehrenamt. „Zwei von drei Schleswig-Holsteinern benötigen einmal in ihrem Leben eine Blutspende. Wo wären wir denn ohne die ganzen Freiwilligen, ob nun beim DRK oder bei der Feuerwehr? Die Ehrenamtler übernehmen so viele Aufgaben, die könnte der Staat alle gar nicht finanzieren,“ so Ministerpräsident Carstensen. Bild 1: Landtagspräsident Martin Kayenburg hatte Abgeordnete und Mitarbeiter des Landtages und der Ministerien zur Blutspende aufgerufen. Bild 2: Ministerpräsident Peter Harry Carstensen beantwortet Fragen der Reporter während der Blutspende und kündigt an, den Termin 2006 zu wiederholen. Bild 3: Gute Laune beim Blutspendetermin im Landtag an der Kieler Förde: Ministerpräsident Peter Harry Carstensen. Bild 4: DRK-Vizepräsidentin Frauke Tengler hatte den Termin im Landtag angeregt und ging mit gutem Beispiel voran. Bild 5: Fraktionsübergreifende Blutspende: Der Abgeordnete Jürgen Feddersen (CDU) bekommt Zuwendung von Gesundheitsministerin Dr. Gitta Trauernicht (SPD).
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