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DRK gut gerüstet für Hochwassereinsätze

Kiel, 7. März 2006

4/2006

Die dramatischen Ereignisse beim Hochwasser an der Elbe 2002 brachten es an den Tag: Für Hochwassereinsätze in der Flachwasserrettung fehlten dem DRK-Landesverband Schleswig-Holstein e. V. die geeigneten Gerätschaften. Deshalb wurde schnell gehandelt und 2003 in einen modernen Hochwasserrettungszug investiert. Er besteht aus flachwassergängigen, wendigen und sehr leichten Aluminiumbooten. Allerdings hatte die Flotte bislang einen Schönheitsfehler - die drei Boote hatten noch keinen Namen. Das hat sich heute Nachmittag geändert. Kiels stellvertretender Stadtpräsident, Bernd Heinemann, und der Segelolympiasieger von Sydney, Heiko Kröger, tauften die Rettungsboote auf die Namen „Kiel“, „Lübeck“ und „Ratzeburg“. Helmut Lechlein, Präsident des DRK-Landesverbandes sagte, er hoffe, dass man die Boote so schnell nicht benötige. „Aber wenn wir wieder Hochwasser haben, dann sind wir getreu unserem Motto für jeden im Einsatz bestens vorbereitet,“ so Lechlein weiter. Bernd Heinemann sah das ebenso: "Eine tolle Idee, aber dennoch hoffe ich, dass dieses wichtige Hilfsgerät in Kiel nie ernsthaft zum Einsatz kommen wird. Ein herzlicher Dank geht an alle, die an der Realisierung mitgewirkt haben!" DRK Präsident Helmut Lechlein tauft eines der drei Spezialfahrzeuge der Wasserwacht. Zweiter Taufpate war der Segelolympiasieger von Sydney, Heiko Kröger (siehe Bild 1). Die Freiwilligen der Wasserwacht stellten den Hochwasserrettungszug in der Kieler Innenstadt vor (siehe Bild 2). Bernd Heinemann, stellvertretender Stadtpräsident von Kiel (siehe 3. Bild links), und Ausnahmesegler Heiko Kröger stärkten sich nach der Bootstaufe im DRK-Zelt bei heißer Suppe. Hintergrund zum Hochwasserrettungszug: Der Wert der drei leichten Boote liegt bei 25 000 Euro. Untergebracht sind sie im DRK-Hilfszug des Landesverbandes in Raisdorf bei Kiel. Die zentrale Lage ermöglicht es, dass sie innerhalb kürzester Zeit überall in Schleswig-Holstein eingesetzt werden können. Das System des Hochwasserrettungszuges Schleswig-Holstein ist so aufgebaut, dass jederzeit nach einer kurzen Einweisung andere Verbände den Zug nutzen können. Dies ist vor allem im überregionalen Einsatz von Bedeutung, denn das DRK in Schleswig-Holstein hilft selbstverständlich in Notsituationen über die Landesgrenzen hinaus. Der Hochwasserrettungszug besteht deshalb aus sehr leicht zu transportierenden Booten. Sie sind mit wenig Personal einsetzbar. Die notwendigen Ausrüstungsgegenstände können in einem einzigen Anhänger verstaut werden. Ein VW-Bus mit Vierradantrieb reicht aus, um die Spezialflachwasserboote an ihren Einsatzort zu bringen. Durch den geringen Tiefgang können die Motorboote vor allem in überfluteten Straßen eingesetzt werden. Beim Fahren unter der Maschine ist der Wellenschlag sehr gering und zwei Mann Besatzung reichen aus. Obwohl die Boote leicht sind, sind sie dennoch stabil genug, damit sie keinen Schaden nehmen sollten sie Grund berühren. Heiko Kröger:
Der sympathische Kieler hat sich spontan bereit erklärt, die drei Boote zu taufen. Er hob die Bedeutung der Wasserwacht für den Wassersport und für den Tourismus hervor. Auch für Hochwasser geeignetes Personal und Material vorzuhalten, sei eine gute Sache.
Kröger ist in seiner Bootsklasse kaum zu schlagen. Ihm fehlt von Geburt an der linke Unterarm. Er segelt in der 2.4mR-Klasse, einem Ein-Mann-Boot. Für den deutschen Behindertensport hat der Schleswig-Holsteiner viel bewirkt: Seit seinem Gewinn der Goldmedaille in Sydney 2000 und seinen vier Siegen bei Weltmeisterschaften (1999, 2000, 2001 – Over All, 2002) sowie Internationalen Regatten ist Dynamik in die Integration der behinderten Segler in den Deutschen Segler-Verband gekommen. So durften erstmalig bei der Kieler Woche 2001 auch die Behindertensegler bei den offiziellen Regatten starten. In der Landeshauptstadt wurde der Ausnahmesegler 2002 auch zum Sportler des Jahres gewählt. Weitere Informationen unter www.drk-sh.de und www.heiko-kroeger.de.
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