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Zum Jahrestag des ersten Genfer Abkommens: Deutsches und Dänisches Rotes Kreuz gedenken der ersten Rotkreuz-Delegierten

Je drei Personen stehen links und rechts eines Gedenksteins. Vor ihm liegen zwei Blumengestecke.
Gemeinsames Gedenken (v.l.): Sasika Bauer (stv. Landesleitung Jugendrotkreuz SH), Anette Langner (Vorstandssprecherin des DRK SH), Georg Gorrissen (ehem. Präsident des DRK SH), Anne Lerche Nordlund (Vizepräsidentin Dänisches Rotes Kreuz), Torsten Geerdts (Präsident des DRK SH) und Erik Lauritzen (Sonderburgs Bürgermeister).

Zum 161. Jahrestag der Unterzeichnung des ersten Genfer Abkommens haben Vertreter*innen des Dänischen und des Deutschen Roten Kreuzes der ersten Rotkreuz-Delegierten der Geschichte im dänischen Düppel gedacht: Dr. Louis Appia und Charles van de Velde.

Ihrem Einsatz im Deutsch-Dänischen Krieg zu Ehren, wurde vor 36 Jahren ein Gedenkstein an den Düppeler Schanzen aufgestellt – ein Symbol der tiefen Verbundenheit beider Rotkreuz-Gesellschaften, die sich hier traditionell am 22. August versammeln und Blumen niederlegen.

„Charles van de Velde und Louis Appia legten den Grundstein für eine Idee, die bis heute Leben rettet: die Idee der Menschlichkeit – auch und gerade im Krieg“, sagte Torsten Geerdts, Präsident des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein in Düppel.

An der Zeremonie nahm neben der Vizepräsidentin des Dänischen Roten Kreuzes, Anne Lerche Nordlund, auch Sonderburgs Bürgermeister Erik Lauritzen teil. Der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein wurde unter anderem vertreten von: den Vorständen Anette Langner und Ralph Schmieder, dem früheren Präsidenten Georg Gorrissen, dem Jugendrotkreuz-Landesleiter Bjarne Kühl sowie dem Konventionsbeauftragten Björn Urbschat.

Im Anschluss an die Zeremonie fuhr die Delegation in die Stadtbibliothek Sonderburgs für ein gemeinsames Mittagessen sowie für einen Vortrag über das Dänische Jugendrotkreuz (JRK) von Emma Pickardt aus dem Vorstand des JRK Sonderburg.

Historischer Hintergrund

Im Frühjahr 1864 entsendete das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) eines seiner Gründungsmitglieder, den Schweizer Chirurgen Dr. Louis Appia, und den holländischen Kartographen Charles van de Velde als neutrale Beobachter in den Deutsch-Dänischen Krieg. Dort wurden sie an den Düppeler Schanzen zu den ersten Delegierten in der Geschichte, die das Rote Kreuz als Schutzzeichen auf einem Kriegsschauplatz trugen – Appia auf preußischer Seite, van de Velde auf der dänischen. 

Wenige Monate später, am 22. August 1864, unterzeichneten zwölf Staaten in Genf die erste Konvention zur Verbesserung des Loses der im Kriege verwundeten Militärs und erkannten darin ein rotes Kreuz auf weißem Grund offiziell als Schutzzeichen an. 

Heute, 161 Jahre, vier Genfer Konventionen und drei Zusatzprotokolle später, haben mittlerweile 196 Staaten das Abkommen ratifiziert und damit auch das, darin explizit als Kontrollorgan benannte, IKRK anerkannt. Gemeinsam mit der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie den 191 nationalen Verbänden bildet es die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung – ein globales humanitäres Netzwerk von mehr als 80 Millionen Helfer*innen.

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