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Hilfsgüter für ukrainische Flüchtlinge in Lettland

Text von DRK-Ehrenpräsident Henning Kramer In einer großen Gemeinschaftsaktion werden beim DRK in Raisdorf Hilfsgüter gepackt für Flüchtlinge aus der Ukraine, die im Baltenstaat Lettland Zuflucht gefunden haben. Dieser Aktion liegen Spendenaufrufe an Rotary Clubs zugrunde. 9 Rotary Clubs aus dem norddeutschen Distrikt haben sich zusammengetan, viel Geld gespendet, das durch einen erheblichen Zuschuss aus einem bundesweiten Rotary­Spendentopf und dem eigenen Distrikt spürbar aufgestockt werden konnte. Neben einer privaten Spende aus Berlin haben auch lettische Rotary-Clubs Geld überwiesen, um diese Aktion zu unterstützen. Lettland ist bei dieser Aktion das Ziel, weil der hiesige Rotary Distrikt beauftragt ist, die Verbindung zu lettischen Rotary Clubs zu pflegen. So standen am Ende über 120.000 € zur Verfügung, mit denen nach Vorschlägen aus Lettland und denen von Stadt-Verwaltungen, Rotary-Clubs und anderen lettischen Hilfsorganisationen Hilfsgüter eingekauft wurden. Erbeten wurden Waren vorwiegend aus den Bereichen "Hygiene, Lebensmittel und Haushaltswaren/Küchenartikel" sowie - besonders erwünscht - Schuhe. Verständlich, denn wer vor Bomben flüchten muss, hat selten ein zweites Paar Schuhe eingepackt. Einen ersten Transport nach Lettland hat es bereits Ende Juli 2022 gegeben. Am Steuer des 26-Tonnen-LKW des Deutschen Roten Kreuzes sitzt Henning Kramer, ehemals Präsident des DRK Schleswig­-Holstein und Rotarier in Kiel. Er hat reichlich Erfahrung: Von 2007 bis 2019 hat er 33 Hilfsgütertransporte ins Baltikum gefahren, vorwiegend nach Estland. Zum dortigen Roten Kreuz hat das DRK in S-H seit 2011 eine vertraglich beschriebene Partnerschaft. Kramer hatte Anfang Mai im Auftrag des Rotary Distriktes eine Erkundungsreise nach Lettland gemacht, um die Flüchtlingszahlen zu erfragen und die Betreuungssysteme, die Unterbringung der Flüchtlinge, die Finanzsituation, den Bedarf an Hilfsgütern und mögliche soziale Probleme in der Gesellschaft zu erfahren. Gespräche mit Stadtleitungen, mit Flüchtlingsbeauftragten der Städte, mit Rotary Clubs und NGO's (Nicht-Regierungsorganisationen) und die Besichtigung von Sammelstellen für Hilfsgüter standen auf dem Programm. Jetzt wird wieder beim DRK in Raisdorf für einen zweiten Transportnach Lettland gepackt, Kramer und seine Ehefrau Hildegard organisieren die umfangreiche Aktion und haben für mehrere Tage Helferinnen und Helfer vorwiegend aus Rotary Clubs in Kiel und Hamburg gewinnen können. Umzugskarton für Umzugskarton wird nach ausgeklügeltem System gepackt, etwa 300 passen in den LKW, denn aus den Spendengeldern der Clubs konnten so viele Hilfsgüter gekauft werden, dass dieser weitere Transport notwendig wurde. Wiederum werden nach Vorschlag aus Lettland 10 Zielorte angefahren, in denen viele Flüchtlinge aus der Ukraine auf Unterstützung durch die Städte, die örtlichen Rotary Clubs, durch Freiwilligen -Organisationen und eben auch durch Hilfe aus Schleswig-Holstein hoffen. Bis heute sind etwa 34.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Lettland angekommen, über 11.000 sind in der Hauptstadt Riga untergebracht, die übrigen haben eine vorläufige Bleibe in nahezu allen Städten Lettlands gefunden. Etwa 44 % sind Frauen, etwa 36 % Kinder und Jugendliche und etwa 20 % sind Männer. Für das kleine Land Lettland mit seinen gerade mal 1.9 Millionen Einwohnern ist die Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge aus der Ukraine ein logistischer und finanzieller "Kraftakt", zugleich aber eine moralische Verpflichtung, gab es doch auch schon vor dem Krieg viele verwandtschaftliche und freundschaftliche Verbindungen zwischen Lettland und der Ukraine.
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